Von Hans Welsch, Pfaffenhofen


Zdravko Čelar wurde am 15. September 1917 in Rasinovac bei Bosanski Pertrovac geboren. Er ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Nach Abschluss der Grund- und Regelschule in Bosanski Petrovac konnte er trotzdem in Banja Luka die Handelsschule und aus finanziellen Gründen nur kurz die Wirtschaftsakademie in Zagreb besuchen.

Schon sehr früh wurde er Mitglied in der Kommunistischen Partei, die in Jugoslawien ziemlich stark war. Aktiv war er in der Jugendarbeit und später auch unter Arbeitnehmern und Bauern. Anfangs arbeitete er als Lehrer in Teilzeit an der Volksschule in Bosanski Petrovac und später führte er die Arbeiter-Konsumgenossenschaft. Den Kriegsbeginn erlebte er als Wehrpflichtiger in der Nähe von Zagreb. Nach der Kapitulation ging er in seine Heimat zurück und beteiligte sich am Aufbau des Widerstandes. Schon in den ersten Gefechten zeige er Mut und organisatorische Fähigkeiten und wurde bald Kommandeur eines Partisanentrupps. Während der Besetzung durch die Achsenmächte tobte in Jugoslawien, mit Ausnahme der Batschka, Baranja und dem Banat, ein grausamer und opferreicher Bürger- und Bruderkrieg zwischen den kommunistischen Partisanen, der faschistischen Ustascha der Kroaten, den königstreu/ konservativen Tschetniks und den muslimischen Bosniaken und Albanern und gegen die jeweils vermeintlich gegnerische Bevölkerung. Ende Mai Anfang Juni1942 wurde das Bataillon Čelars von Tschetniks, Ustaschas und Deutschen Tag und Nacht angegriffen und auf den Berg Montajica gedrängt. Čelar schaffte einen Durchbruch, wobei seine Einheit aber stark dezimiert wurde. Beim Dorf Ilova gerieten sie in  Gefangenschaft der Tschetniks. 

Zdravko Čelar wurde im Juli 1942 in Rakovac um Srpac von serbischen Tschetniks ermordet. Am 07. August 1942 wurde er zum Nationalhelden Jugoslawiens proklamiert. Da Čelar keinen persönlichen Bezug zu Čib hatte, wandte ich mich an Frau Györgyi Damjanic (Haman-Enkelin) und bekam dazu folgende Information: Nach dem 2. Weltkrieg herrschte die Tendenz, den Orten neue Namen zu geben, und zwar den eines Helden! Es kam nicht nur von der Regierung, auch das Volk äußerte den Wunsch, dem Namen ihrer Nachbarn, Freunde und Verwandten, die sich im Krieg als Helden ausgezeichnet haben, die Ehre zu geben! Da die meisten Menschen, die nach dem Krieg nach Tscheb kolonisiert wurden, aus demselben Ort oder der Umgebung stammten wie Zdravko Čelar, war es das Natürlichste für sie, seinen Namen dem neuen Wohnort zu geben.


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