Professor Dr. Jakob Bleyer

geboren am 25. Januar 1874 in Tscheb
gestorben am 5. Dezember 1933 in Budapest

Jakob Bleyer kam am 25. Januar 1874 in Tscheb, damals Südungarn, als Kind der Bauersleute Jakob und Veronika, geb. Stern, zur Welt. Er besuchte die Volksschule in Tscheb, wurde von dem Ortsgeistlichen Karl Werner und dem Kantorlehrer Lorenz Mayer als begabter Junge erkannt und für den geistlichen Beruf empfohlen.

Seite Eltern schickten ihn 1885 an das Gymnasium nach Neusatz und ein Jahr später an das Jesuiten-Gymnasium nach Kalotscha. Schon als Gymnasiast schrieb er deutsche Gedichte und Erzählungen, die auch veröffentlicht wurden. Bleyer bestand : mit ausgezeichnetem Erfolg 1893 in Kalotscha das Abitur. Danach schlug er die wissentschaftliche Laufbahn ein. Er wurde Professor für Germanistik in Klausenburg (1908) und erhielt einen Lehrstuhl in Budapest (1911), den er bis zu seinem Tode innehatte. Sein wissenschaftliches Interesse galt besonders den deutsch-ungarischen Beziehungen in der Literatur. Auf ihn gehen die Anfänge der deutschen Südostforschungen zurück. Auf Grund seiner vielfältigen Tätigkeiten wurde Bleyer als Nationalitätenminister berufen. (15. Tscheber Heimatbrief / Dezember 1986 + 32. Tscheber Heimatbrief / Dezember 2003)

Die schönste Sinngebung und Deutung seines Lebenswerkes schrieb er selbst während des Ersten Weltkrieges in sein Tagebuch: “Im Sommer war ich in meiner Heimatkirche (Tscheb), und da kam in das Hochamt eine fromme Prozession von Frauen, gebrechlichen Männern und Kindern aus dem benachbarten Schwabendorf. Sie sangen uralte geistliche Lieder, die sie aus der Urheimat mitgebracht hatten und in Zeiten höchster Not zu singen pflegten. Der Gesang kam aus tiefster Seele: “Wir bluten aus tausend Wunden und ohne Ahnung dessen, worum es sich handelt und worum es für uns geht. Wir haben Vorgesetzte, geistliche und weltliche, aber wir haben niemand, der uns Freund ist, der unser Herz, unser deutsches Kolonistenherz betastete und mit Trostworten labte, der uns in der Gefahr ein Beistand, in der Sorge ein Wegweiser wäre”. Da habe ich dieses arme Volk, das ärmste in unserem ungarischen Vaterlande, wie eine Braut an mein Herz gedrückt. Du bleibst mein und ich dein!” : Professor Dr. Jakob Bleyer gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten, die das Donauschwabentum in seiner fast 300jährigen Geschichte hervorgebracht hat. Sein Lebenswerk galt der Festigung des deutschen Volkstums in Ungarn. Er starb am 5. Dezember 1933 in Budapest. Bleyers Ahnen stammen aus Au im Murgtal, wo am Auswandererhaus ein Gedenkstein angebracht wurde. Bleyer wurde zum Ehrenbürger von Au und zum Ehrendoktor der Universität Tübingen ernannt. Der Gedenkstein aus Murgtaler Granit, der 1937 an seinem Grab auf dem Kerespeser Friedhof in Budapest errichtet wurde, überlebte die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn nicht, er wurde nach 1945 zerstört. (Literatur über Prof. Dr. Jakob Bleyer siehe SONNTAGSBLATT, Dr. Bleyer-Gemeinschaft e.V., Budapest)


Direktorlehrer Johann Haman

geboren 29. August 1886 in Apatin
gestorben 30.12.1967 in Celarevo

Erinnerungen an meinen Vater – von Marischka Kiss geb. Haman
Pfarrer Burger hat mich vor die schwere Aufgabe gestellt, das Lebensbild meines Vaters zu zeichnen.

Jeder Mensch, mag er noch so vollkommen sein, hat seine Fehler. Sie zu verschweigen, wäre unredlich, das Gute allein hervorzukehren, unsachlich. So schwer es also ist, so will ich”s doch versuchen, ein getreues Bild von meinem Vater zu geben: “Mein Vater ist 1886 in Apatin geboren. Der Reichtum der Familie Haman war, neben Kindern, Gesundheit und Fleiß, ein tiefer Glaube und ein festes Gottvertrauen. Kunstweber und Kaufmann war der Vater: die Mutter musste in allem fest mithelfen. Galt es doch drei Kinder für das Leben auf die Beine zu stellen. De Kinder waren fähig, jedoch nur Vater durfte auf die höhere Schule. Er kam nach Temesvar auf die Lehrerbildungsanstalt. Die Verhältnisse dort waren äußerst arm. An eine Heimfahrt während des Schuljahres war kaum zu denken und der Hunger war ein ständiger Begleiter. Oft erzählte unser Vater, zwölf Zwetschgen und ein Stück Brot war die Ration eines Abendessens während der Zwetschgenernte. Die “Linzerkräpple” von zuhause galten als der feinste Kuchen.Den Lehrern konnte der Fleiß und das Talent meines Vaters für Mathematik nicht lange verborgen bleiben. Als einmal eine Rechnungsaufgabe unter den Studierenden als unlösbar galt, sagte er sich, wenn die Aufgabe im Buche steht, dann müsse es auch eine Lösung geben. Und er ruhte nicht, bis er die Lösung fand. Diese Zähigkeit und sein Fleiß, mit dem er an Probleme und Aufgaben heranging, das darf ich wohl sagen, kennzeichneten sein ganzes späteres Leben. Im Jahre 1906 bekam mein Vater seine erste Anstellung. Für sechs Monate sollte er in Gajdora einen erkrankten Lehrer vertreten. Am Ende desselben Schuljahres lief die Zeit der befristeten Vertretung ab. Was nun? Eine neue Stelle damals zu finden, war nicht leicht. Die Schulen waren Konfessionsschulen und die einzelnen Gemeinden bevorzugten ihre eigenen Leute.Es fügte sich, dass 1907, zu Beginn des neuen Schuljahres, in Tscheb die vierte Lehrerstelle errichtet wurde. Der damalige Pfarrverweser (Administrator) der Pfarrgemeinde, Franz Heitzmann, der zuvor Kaplan in Gajdobra war und meinen Vater, seinen Fleiß und seine Einstellung kannte, ließ ihn, nichts ahnend, telegrafisch zu sich kommen und bewog ihn, sich um die Stelle zu bewerben. Durch die Unterstützung Heitzmanns bekam mein Vater dann auch die Stelle. Damit begann für ihn ein: neues Leben. Von da ab verschrieb er sich der Tscheber Schule, der Tscheber Kirche und dem Tscheber Volk. Und obwohl ihm später verlockendere Stellen angeboten wurden, wie z.B. die Stelle eines Mathematikers an der Bürgerschule – von Tscheb konnte er sich nicht mehr trennen.Im selben Jahr noch schloss mein Vater den Bund der Ehe mit Anna Sarvasch, die ebenfalls aus Apatin stammte, damals aber in Tscheb wohnhaft war. Nun hieß es, die eigene Existenz aufzubauen und sobald wie möglich ein eigenes Dach über das Haupt zu bekommen. Was dann auch bald geschah. Im Familienleben blieb meinem Vater an Sorgen und Leid nichts erspart. Die ersten beiden Buben, der eine mit drei, der andere mit zwölf Jahren, starben an dem damals berüchtigten Scharlach. Dann aber kam der 1. Weltkrieg, der auch ihn nicht verschonte. Doch nichts vermochte ihn und seine Kraft zu brechen. Bewusst strebte er immer seinem Ziel entgegen. Ein Abweichen oder “dunkle Wege” in der Erreichung desselben kannte er nie. Das gab ihm auch die feste Zuversicht und das grenzenlose Vertrauen, dass der Herrgott ihn nicht im Stich lassen wird.

Es kam die Nachkriegszeit. Neue Schwierigkeiten: eine neue Staatssprache, Prüfungen zu belegen. Es ging wieder alles gut. Er wurde sogar zum Direktorlehrer befördert. Mit dem neuen Amt kamen auch neue Aufgaben. Die seitherige Schule war zu klein. Es galt, eine neue zu bauen. Es musste vieles, auch sehr viel Unangenehmes, in Kauf genommen werden. Das war 1930-34. Doch mein Vater war unermüdlich. Hierzu kamen immer mehr Ehrenämter, die er übernahm. Es gab in Tscheb fast keine Organisation oder kein Verein, wo er nicht aktiv dabei gewesen wäre. Er unterrichtete Schüler, die an weiterführenden Schulen Prüfungen zu bestehen hatten: er bereitete Lehrlinge und Meister auf ihre Prüfungen vor: gab Kurse: wurde von der Gemeinde und vielen Leuten der Gemeinde konsultiert und schrieb für alle, die kamen, Briefe, Anträge usw. Für Pfarrer Dr. Resch war er eine unentbehrliche Hilfe. Sein ganzer Stolz aber war die Tscheber Feuerwehr, deren Kommandant er viele Jahre hindurch war. Ein Festzug mit der Matuschbanda an der Spitze war doch ein Ereignis für die ganze Gemeinde! Mit einem Wort, er half, wo zu helfen war. Keiner wurde je abgewiesen.Mit Pfr. Dr. Resch verfasste er anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Tscheber Pfarrkiche das Tscheber Heimatbüchlein. Hierin ist Tscheb vielen anderen Gemeinden der Batschka um einiges voraus (Anm. d.Red.: Das Heimatbüchlein ist ein sehr solides, zuverlässiges Werk, das auf geschichtlichen Quellen gründet. Dr. Resch und Hamann haben gute Arbeit geleistet. Hierfür gebührt ihnen hohes Lob und ehrlicher Dank). Seine Familie liebte mein Vater überaus. Ich erinnere mich aber, dass Mutter manchmal “kritisch” bemerkte, Vater hat für alle und alles Zeit, nur für seine eigenen Kinder nicht. War aber eines krank von uns, so war er der zärtlichste Vater. Stundenlang erzählte er uns Märchen: diese waren immer charakterbildend. Unvergesslich bleiben uns die freien Donnerstag Nachmittage. Die gehörten uns und seiner Familie. Dann ging es zum Kohn Seppvetter oder zum Lauber-Kaufmann oder gar an die Donau. Doch diese Stunden waren gezählt. Vor dem II. Weltkrieg kam wieder für ihn eine Zeit der Prüfung. Es gab so viele Meinungsverschiedenheiten in der Gemeinde. Das tat ihm weh. Seine Überzeugung gab er aber nicht auf. Ein Trost für ihn war der Sonntagmorgen, wo er durch das Orgelspiel und mit einem kleinen Chor Gleichgesinnter die Frühmesse mitgestalten und Gott loben durfte.Noch schwerer litt mein Vater darunter, als er die geliebten Tscheber dahinziehen sah, fort von der Heimat. Hierzu kam, dass er nach dem Kriege die Schule nicht mehr betreten durfte und dass er die tiefe Not sah und nicht helfen konnte. Mehr als das Materielle quälte ihn das Seelische. Erstaunlich war, dass er immer wieder die Kraft besaß neu anzufangen. Die neuen Bewohner entdeckten ihn und seine Hilfsbereitschaft sehr bald. Und wenn der Schuh drückte, so hieß es: zum “Cika Haman”. Es setzte in unserem Haus ein Verkehr ein, so dass das Arbeitszimmer meines Vaters dem eines Advokaten glich, mit dem Unterschied, dass es hier keine geregelte Arbeitszeit gab. Oft wurde er schon früh morgens aus dem Bett geholt. Auch das Pfarramt, so lange es unbesetzt war, fiel meinem Vater zu. Und er trug für”s Gotteshaus und Pfarrei Sorge, so gut er nur konnte. Das Orgelspiel und der Gesang war ihm in dieser Zeit ein besonderes Herzensanliegen. Er leitete schon “Andachten” bzw. “Laiengottesdienste” bevor überhaupt noch jemand daran gedacht hätte. Mit seinen damals wenigen Sängern und Sängerinnen war er auf das innigste verbunden. Für sie ging er durch dick und dünn.


J. Hamann als junger Lehrer neben der Muttergottes-Statue. Im Hintergrund der große Lindenbaum im eingezäumten Tscheber Park, die Straße und die alte Schule der Kirchengemeinde. Die Statue steht nicht mehr. Es ist nicht bekannt, ob sie durch Menschenhand oder durch Blitzeinschlag im großen Lindenbaum, vernichtet wurde.

Als dann auch diese wenigen nacheinander die traute Heimat verließen, war es, wie wenn ihm jedesmal ein Stück aus dem eigenen Herzen gerissen worden wäre.Dann kam der Tod seiner geliebten Tochter Annika in Ungarn. Woher hat der Vater die Kraft aufgebracht, für sein eigenes Kind das Requiem zu spielen?Zwei Jahre später starb unsere Mutter. Dann ist es ganz schwer für ihn geworden. Es verging kein Tag, dass er nicht an ihr Grab in den Friedhof gegangen wäre. Doch auch hiervon richtete er sich wieder auf. Er interessierte sich für seine Enkelkinder, wollte ihnen geben, was er nur konnte. Auch alles, was in der Gemeinde vor sich ging, interessierte ihn. Als ich ihm einmal andeutete, dass er mit achtzig noch so viel arbeite, antwortete er: “Kind, bei der Arbeit habe ich mich ausgeruht!”Größer als in seinem Leben war mein Vater in seinem Sterben. Er hat sich bewusst auf den großen Heimgang vorbereitet. Er ging allein in die Stadt um zu beichten und mit dem Herrgott alles in Ordnung zu bringen. Er betete viel. Und als er es nicht mehr allein konnte, mussten wir ihm den Rosenkranz vorbeten. So entschlief er am 30. Dezember 1967 sanft im Herrn. Mein Vater hatte einiges an Kreuz und Leid in seinem Leben zu tragen. : Nicht selten war es auch der liebe Nächste, der das ihm aufbürdete. Ich wollte mich vergewissern, dass er niemandem etwas nachtrage und fragte ihn noch vor seinem Tode: “Gelt Vater, du hegst gegen niemanden Zorn oder Hass”? Er erwiderte: “Ach, weshalb denn auch, Kind! Nein, nein!” Sein Begräbnis am Neujahrstag 1968, an dem ihm viele aus der Gemeinde und Nachbarschaft das letzte Geleit erwiesen, war die Bestätigung all dessen, was er in seinem Leben Gutes getan hat. Der Geistliche betonte ausdrücklich, mit Haman scheide ein Christ der tätigen Nächstenliebe aus diesem Leben.


Professor Dr. Ing. Matthias Hubert

geboren am 11. Mai 1928 in Tscheb
gestorben am 4. Mai 1993 in Berlin

Matthias Hubert wurde am 11. Mai 1928 in Tscheb, Batschka, Jugoslawien geboren.

In einem Jahrgang, der für die direkte Teilnahme am Krieg zu jung war, aber alle anderen Leiden erleben musste wie fast alle unsere Landsleute. Auch der schulische Werdegang zeigt das schon. Volksschule noch in Tscheb, Bürgerschule und auch Gymnasium noch teilweise in der Heimat, Abschluss aber schon nach der Flucht in Reichenberg (Sudetenland) und an der Luitpold-Oberrealschule in München. Hier 1948 Abitur und Studium der Physik an der Universität München bis 1954. Seine berufliche Tätigkeit beginnt am 01.06.1954 als Laboringenieur im Rundfunktechnischen Institut in Nürnberg bis 1956. Vom 01.11.1956 bis 01.11.1958 bei der Firma GENEST in Stuttgart als Sachbearbeiter für Raum- und Bauakustik je ein Jahr in München und Wien. Vom 01.11.1958 bis 31.12.1958 als Sachbearbeiter bei Prof. Cremer. Am 01.01.1959 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Heinrich-Hertz-Institut in Berlin. Eine “kurzgefasste” Aufzählung von Arbeiten und Vorträgen umfasst fünf DIN A 4 Seiten. Davon sollen hier nur einige Vorträge aufgezählt werden, die er auf Einladung ausländischer Universitäten gehalten hat:

  • Schallabstrahlung aus Rohren (5. International congress on aconistics ICA, Liege/Belgien 1965).
  • Geräusche durchströmter Gitter (IV. Akustische Konferenz, Budapest 1967).
  • Lärmermittlung und Lärmminderung bei Lüftungsanlagen(Österreichischer Arbeitsring für Lärmbekämpfung ÖAL, Linz 1968).
  • Schallausbreitung durch Wellenreiter (Technische Universität Beograd 1969).
  • Flow noise of grills (Lafayette/USA 1971).
  • Acoustic conditions required for men in buildings and their comparison with conditiones found in practise (Loughborough/GB 1972).
  • Geräuschprobleme bei raumlufttechnischen Anlagen (Eidgenössische Technische Hochschule ETH Zürich 1975).
  • Buka klimatizacionich postrojenja (Weiterbildungsseminar für Diplomingenieure, Beograd 1977).
  • Schallausbreitung durch Kanäle (Technische Universität Gdansk/Pl. 1981).
  • Geräusche von Büromaschinen (1. Joint greek-yugoslav meeting on acoustics, Struga/YU 1983).

Weiter heißt es in der Beschreibung seiner Karriere als Professor:
Aufgaben in der Lehre, der Universitätsverwaltung und der Normung. Nicht aufgezählt ist hier die Menge der Projekt-, Diplom- und Doktorarbeiten: Rückendeckung für Ideen von Studierenden und Assistenten: Direktorium des ITA, Fachbereichsrat FBR 21, professorale Studienberatung Technischer Umweltschutz, BAfög-Beauftragter: ein Verfechter der Belange der Studis und der Lehre.

Anlässlich der Bestattungsfeier von Matthias Hubert am 13. Mai 1993 in Berlin sprach die Pfarrerin Angelika Fischer u.a. folgende Worte:
“Ja, Matthias hat mit seinen Gaben: Bescheidenheit, Klugheit, Treue, Fleiß und Güte gewuchert. Er hat sie wahrlich zum Wohle seiner Mitmenschen umgesetzt in uneingeschränkte Hilfsbereitschaft, privat wie dienstlich in Verständnis mit allzeit offenem Ohr für jeden. Seine Lauterkeit und Warmherzigkeit nahmen seiner Unbestechlichkeit eventuelle scharfe Konturen. Es war mir immer wieder eindrücklich, wie eigentlich schonungslos treffend und doch ehrend und achtend Matthias die etwas absonderlichen Eigenheiten des verehrten Lehrers Lothar Cremer zu benennen wusste. Niemals machte das einen verletzenden oder gar beleidigenden Eindruck, obwohl er doch ganz gewiss auch gelegentlich von der Kühle des großen Lehrer-Schattens gestreift wurde. Seine Leistungen und Verdienste in Wissenschaft und Forschung, in der Anleitung und Ausbildung von Studenten und Kandidaten, in der kollegialen Zusammenarbeit mögen an dieser Stelle aus berufenem Munde ihre besondere Laudatio finden. Auch sie erscheinen mir als treue Erfüllung seines von Gott gegebenen Lebensauftrages.”

Von uns Tscheber kann und muss noch hinzugefügt werden, dass Matthias Hubert über mehr als zwanzig Jahre 1.Vorsitzender des Heimatausschusses der Ortsgemeinschaft Tscheb war. Wie er die Zeit und Energie aufgebracht hat, auch hier unter uns noch so fruchtbar tätig zu sein, wird sein Geheimnis bleiben. Wir wussten, dass es für uns keinen besseren geben kann und geben wird. (22. Tscheber Heimatbrief / Dezember 1993)


Pfarrer Nikolaus Burger

geboren am 2. November 1928 in Tscheb

Zum Ehrendomherrn ernannt “Seine Eminenz Kardinal Dr. Laszlo Lekai, Primas von Ungarn und Erzbischof von Esztergom, hat unseren Landsmann, Pfarrer Nikolaus Burger, am 17. Mai 1981 zum Ehrendomherren von Esztergom ernannt.Esztergom, nordwestlich von Budapest, mit der monumentalen Basilika über der Donau, ist das älteste und bedeutendste Domkapitel Ungarns. Seine Gründung geht zurück auf König Stefan: sie erfolgte um die Jahrhundertwende. Für Pfr. Nikolaus Burger ist diese Ernennung Ehrung und Verpflichtung, für uns Tscheber Freude und Genugtuung.Pfr. Nikolaus Burger wurde am 02.11.1928 als 2. Kind des Seilermeisters Nikolaus Burger und seiner Frau Anna geb. Nachbar geboren. Damals, an der Wiege in der “Kleinhäuslergasse”, wo die Eltern zu jener Zeit noch wohnten, konnte niemand ahnen, welchen Lebensweg dieser kleine Bub noch gehen wird. In Tscheb besuchte er von 1935 bis 1941 die Volksschule beim Tillinger- und Gabs-Lehrer, bei der Dennert-Lehrfrau und schließlich die 6. Klasse beim Direktor Hamann. In der Schule war der sehr lebhafte, gewandte, interessierte und vielseitig begabte kleine Bub – er saß immer in der ersten Bank – stets einer der besten Schüler. Mehrere Jahre war er “Messdiener”. Die unbeschwerten Jahre im Heimatdorf waren bald vorbei. Ab 1941 besuchte er in Kalocsa das Gymnasium, das er 1949 mit der Matura abschloss. Damals begann er an der kirchlichen Hochschule in Kalocsa Philosophie und Theologie zu studieren. Das Studium führte ihn weiter nach Szegedin, an die Theologische Akademie Budapest und an die Universität Wien. Am 14. Juni 1954 wurde er zum Priester geweiht. Zwei Jahre hat er dann noch am Päpstlichen Institut für Bibelwissenschaft in Rom studiert. Seit 1969 ist er Pfarrer in Villingendorf. Nikolaus Burger ist aber auch unser Pfarrer, der Pfarrer aller Tscheber. Wir sind ihm dankbar dafür, dass er alle drei Jahre bei unserem Heimattreffen die Festmesse zelebriert und die zum Nachdenken anregende Festpredigt hält. Wir danken ihm ebenso herzlich für die mit viel Arbeit und Mühe verbundene Herausgabe des Tscheber Heimatbriefes. Lieber Freund Nikolaus, im Namen aller Tscheber beste Wünsche für Deinen weiteren Lebensweg.” Matthias Hubert (+ 1993 / Heimatbrief Nr. 10/Dezember 1981)

Pfarrer Burger zum Monsignore ernannt / Prälat überreicht die Urkunde des Papstes – Auszug aus der Veröffentlichung im 13. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1984: Villingendorf / Die Gottesdienstbesucher trafen am 21. Oktober 1984 ein besonders schön geschmücktes Gotteshaus vor. Hoher Besuch aus Rottenburg war angesagt. Den Grund nannte zu Beginn des Festgottesdienstes Prälat Max Müller: Der Ortsgeistliche, Pfarrer Nikolaus Burger, wurde auf Antrag seines Heimat-Bischofs von Kalocsa in Ungarn und mit Zustimmung des Bischofs von Rottenburg von Papst Johannes Paul II. zum Monsignore ernannt. Prälat Müller verdeutlichte die besonderen Verdienste von Pfarrer Burger und überreichte die Ernennungsurkunde zum “Cappellanus Sanctitatis Suae” (Monsignore), die am 24. Juli 1984 von Papst Johannes Paul II. ausgestellt wurde. Monsignore Burger sah in dieser Ernennung einen Grund, zunächst Gott zu danken. Diese Feier sei ein kleiner Ersatz für die Primiz, an der seine Verwandten nicht teilnehmen durften und jetzt dabei sein können. Danach galt sein Dank dem Domkapitel und dem Domdekan für die Predigt und Aushändigung der Urkunde. Dem Bürgermeister dankte er für die Einheit in der Gemeinde und dessen persönlichen, vorbildlichen Einsatz in der Kirche. Auch Kirchenchor und Lehrerschaft wurden gelobt. Mit bewegenden Worten dankte Monsignore Burger seinen Verwandten und engsten Freunden für die Mitsorge und Mithilfe, allen voran der Mutter, die ihrem Sohn mit ihren 85 Jahren immer noch den Pfarrhaushalt versieht.
(Schwäbische Zeitung, 23. Oktober 1984 – Nr. 247)


Josef Seider

geboren am 8. September 1919 in Tscheb
gestorben am 28. September 2003 in Ludwigshafen am Rhein

Ein Maler, Musiker und Macher – „Bilder aus der alten und der neuen Heimat“ Unter obiger Überschrift und des nachfolgend genannten Titels erschien im März 2002 ein Bericht in der Tageszeitung DIE RHEINPFALZ über eine Ausstellung unseres Landsmannes Josef Seider in Limburgerhof bei Ludwigshafen.

Der Bürgermeister von Limburgerhof, Herr Heinrich Zier, eröffnete diese Bilder-Ausstellung und sagte bei der Begrüßung: „Wohl selten gab es einen Titel, der treffsicherer ausgewählt war. Denn – das kann man vorweg nehmen, und das werden Sie selbst beim Betrachten der Ausstellung erleben – Josef Seider kennen wir als einen Menschen, der in seiner alten Heimat, der Batschka, tief verwurzelt ist und sich dennoch mit seinem neuen Zuhause, der Pfalz, fest verbunden fühlt.

“Ich bin ein Kind der Donau” sagte stets der am 8. September 1919 in Tscheb/Batschka im damaligen Jugoslawien Geborene. Und diese – im wahrsten Sinne des Wortes – „Jugendliebe“ finden wir wieder in seinen Ölgemälden, den Grafiken und den Fotografien, die Josef Seiders alte Heimat für uns noch einmal lebendig werden lassen“, Bürgermeister Zier

Nach der Schulzeit erlernte Josef Seider beim Tscheber „Ernst-Beck“ in der Mittelgasse das Bäckerhandwerk. Nach abgeschlossener Bäckerlehre arbeitete er als Geselle in Neusatz (Novisad), kam dann aber nach einiger Zeit wieder in seinen geliebten Heimatort zu “seinem Master“ (Meister) nach Tscheb zurück.

Im Alter von knapp 20 Jahren musste er zum serbischen Militär. Dann, im Jahre 1942, wurde er deutscher Soldat, im September 1944 in Rumänien von Granatsplittern getroffen und dabei schwer verwundet. Eine sofortige Beinamputation war unumgänglich. In diesem schlimmen Zustand kam er ein halbes Jahr in ein Lazarett an den Wörthersee. Die Dramatik dieses Schicksalsschlages hat er in seinem Bericht „Die schrecklichsten Stunden meines Lebens im September 1944“ in der Tscheber Festschrift vom Dezember 1996 – anlässlich des 25jährigen Bestehens des Tscheber Heimatausschusses – geschildert. Das Kriegsende brachte wichtige Wendepunkte in seinem Leben.

Christel Seider berichtete: „Nachdem er im September 1944 schwer verwundet und sofort beinamputiert wurde, kam er in ein Lazarett und dann in Gefangenschaft. Trotz Beinamputation musste er 50 km mit einem Holzbrett als Prothese bis nach Karlsbad laufen. Als er nach seiner „Entlassung aus der russischen Botschaft“ zusammen mit einem ebenfalls beinamputierten Kriegskamerad durch Landeck bei Marienbad (im damaligen Sudetenland und heutigen Tschechien) lief, begegneten den beiden Kriegsheimkehrern zwei junge Frauen auf der Straße. Eine davon war Christine Weber, gebürtig in Schabal/Batschka ehem. Jugoslawien. Sie musste 19jährig im Oktober 1944 mit ihrer Mutter, Schwester und den Großeltern die Heimat verlassen und wohnte nun in Landeck. Als kurze Zeit später die Tschechen sie von hier fortjagten, mussten sie sich wieder eine neue Bleibe suchen. Die Familie kam nach Bruckberg bei Ansbach. Josef Seider heiratete im September 1947 Christel Weber in Bruckberg, wo das junge Paar auch gleich eine kleine Wohnung fand. Er verdiente Geld mit Bilder malen und Christel, als gelernte Schneiderin, mit dem Nähen, so dass es wirtschaftlich schnell aufwärts ging. Drei Jahre später wurde Tochter Sieglinde geboren.

Josef liebte schon früh die Musik (Anm.d.Red.: Tscheber berichteten uns, dass er sich bereits in Tscheb eine kleine „Harmoni zammgspart un gspielt hot“). Beim Deutschen Militär, hatte ein Kriegskamerad ein Akkordeon dabei, konnte jedoch darauf nicht spielen. Der talentierte Josef nahm gerne die Gelegenheit war, um dies auf dem geliebten Instrument zu tun. Wie gerne besäße er jetzt ein solches, eigenes Musikinstrument! Deshalb hatte Josef schon seit einiger Zeit die kühne Idee eines Besuches bei der Firma HOHNER, der Herstellerfirma von Akkordeons in Trossingen. Eines Tages setzte er dieses couragierte Vorhaben in die Tat um und schaffte es, in der damals so schwierigen Zeit auf abenteuerlichem Wege sein erstes Akkordeon, und zwar von Herrn Hohner persönlich, zu bekommen. Es ist kaum zu glauben, aber die „Geschichte“ ist wahr:

Mit der Bahn fuhr er von Bruckberg (damals amerikanische Zone) in Begleitung eines Lehrers zu HOHNER nach Trossingen. Natürlich wollte man ihn nicht zum Chef vorlassen. Doch – ein Wink des Schicksals – er hatte etwas sehr Wichtiges im Rucksack dabei, nämlich eine Schreibmaschine. Und als er diese vorzeigte, ließ man ihn sogleich zum Chef vor. Er durfte sich auf dessen Geheiß – gegen den Tausch dieser Schreibmaschine – ein Akkordeon seiner Wahl im Lager aussuchen! (Anm.d.Red.: Man muss hinzufügen, dass von der französischen Besatzung alle Schreibmaschinen im Hause HOHNER „entsorgt“ worden waren). Nun hieß es, das auf wundersame Weise erstandene neue Akkordeon unauffällig in die amerikanische Zone zu bringen. Josef und sein „Helfer“ schafften auch dieses Unterfangen.

Von nun an nahm Josefs musikalische Entwicklung vehement ihren Lauf. Sofort nahm er in Bruckberg Akordeonunterricht, und zwar bei einem deutschen Musiklehrer namens Herrn de Wille aus Werbaß/ehem. Jugoslawien. Und bald fand Josef einen Weg, sich mit seinen beiden großen Begabungen, dem Malen und Musizieren, weiter zu entfalten. Deshalb erfolgte im Jahre 1951 der Umzug mit Frau und Kind nach Ehrang bei Trier. Dort begann er seine zweite Ausbildung: 8 Semester Studium der Malerei an der Werkkunstschule Trier (morgens)und abends besuchte er parallel 2 Jahre lang die Musikschule. Schon nach einiger Zeit war er imstande, selbst Akordeonunterricht zu erteilen”.

Nach Abschluss seines Studiums, arbeitete er als Schriftenmaler bei der NATO in Trier, bis die Familie im Sommer 1955 nach Limburgerhof, wo mittlerweile ein schönes Baugrundstück erworben worden war, zog. Bewundernswerterweise hinderte Josef seine Gehbehinderung nicht daran, dort zusammen mit seiner Frau mit Geschick und unermüdlichen Fleiß ein eigenes Haus in Eigenleistung zu bauen. Mit seinem handwerklichen Können hat er trotz seiner Bewegungseinschränkung sogar das Dach seines Hauses gedeckt.

Es dauerte nicht lange, bis die Pfalz zu seiner neuen Heimat wurde. Am neuen Wohnort engagierte er sich sofort im Gemeinde- und Vereinsleben. Die zweite Tochter Christa wurde geboren. Umgehend fand er bei der BASF eine gute Anstellung und war dort bis zur Pensionierung im Jahre 1977 als Angestellter in der Verwaltung tätig. Neben seiner beruflichen Arbeit fand Josef immer Zeit für seine geliebten Hobbys, dem Malen und dem Musizieren und diversen ehrenamtlichen Aktivitäten. 1956 rief er eine Akkordeon Gruppe ins Leben und leitete diese jahrzehntelang mit großer Leidenschaft. Täglich unterrichtete er nach der Büroarbeit eine Stunde im Musikraum seines Hauses. 150 junge Menschen wurden von Josef Seider erfolgreich auf diesem Instrument ausgebildet. Zu den verschiedensten Anlässen hatte sein Orchester zahlreiche öffentliche Auftritte.

Im Jahre 1995 – anlässlich seines 75. Geburtstages – erschien in der Zeitung DIE RHEIN-PFALZ ein Artikel über ihn. Dort war u.a. zu lesen: „Nicht aus dem Limburger Gesellschaftsleben wegzudenken ist Josef Seider. Jeder Verein, dem Seider seine immense Schaffenskraft als Mitglied widmet, wie zum Beispiel dem VdK, bei dem er ein Mann der ersten Stunde war, Männergesangverein oder TG 04, kann sich glücklich schätzen. Besonders bei den Limburgerhof-Narren, der Karnevalsabteilung, stellt er über Jahre seine Kunst mit den herrlichsten, originellen und farbenfrohen Bühnenbildern und liebevollen Saaldekorationen sowie dem Bemalen der Motivwagen unter Beweis. Auch beim Herbstfest der Gemeinde und dem Pfälzer Abend war Josef mit seiner Arbeit präsent. Zudem sagten die Karikaturen zu den Liedern und Bänkelsängern, die er auf Prunksitzungen mit dem Akkordeon begleitete, viel über seinen angeborenen Witz aus. Bei weitem ist dies nicht alles, womit dieser so kreative und allseits beliebte Mann seine Mitmenschen erfreut. Für seine zahlreichen Aktivitäten, zu denen auch noch die Gründung und Leitung einer Versehrten Sportgruppe und Kinder Versehren Sportgruppe seit dem Jahre 1967 gehörte, gab es für Josef Seider verdientermaßen auch Auszeichnungen. Stellvertretend erinnerte Bürgermeister Zier anlässlich der anfangs erwähnten Ausstellung an das Verleihen der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz im Jahre 1995. Eine zweite Würdigung soll noch angeführt werden, eine Formulierung in der Presse, die Josef Seider treffend charakterisiert. Sie lautet „Mehrzweckkämpfer im Dienst der Gemeinschaft“.

Zu seinem 80. Geburtstag im Jahre 1999 erschien in der Presse ein Bericht über ihn mit dem Titel „Ein Leben voller Leidenschaft“ mit Würdigung seiner großen Verdienste als vielfach engagierter Bürger. Dort war auch zu lesen, dass er erst kürzlich die Leitung seines Akkordeonorchesters an seinen Nachfolger, Herrn Erwin Mehrer, übergab. Natürlich lernte dieser das Akkordeonspielen bei Josef Seider, und zwar ab dem 6. Lebensjahr. Das Orchester besteht bis zum heutigen Tage (Oktober 2007).

„Kind der Donau“ und „Mann der Pfalz“, diesen Lebensbogen spannte seine anfangs genannte Ausstellung „Ein Maler, Musiker und Macher“. Schaffen konnte Josef Seider diesen nicht immer leichten Brückenschlag aber nur, weil er in vielen Jahren immer ein großes Herz für seine Mitmenschen bewies.

DIE RHEINPFALZ

Nicht zuletzt die Tscheber und der Heimatausschuss Tscheb haben Josef Seider für sein unermüdliches Engagement und seine Tscheber Arbeit sehr zu danken. Immer wieder hat er mit seinen Motiv-Zeichnungen und seinen wertvollen Beiträgen in den Tscheber Heimatbriefen Erinnerungen an das Tscheber Leben wachgerufen und damit den Landsleuten in aller Welt Freude bereitet.

Und wer erinnert sich nicht gerne an seine eindrucksvollen, bereichernden und mit großer Sorgfalt vorbereiteten Ausstellungen bei den Reutlinger Heimattreffen im Foyer der Listhalle? Auf großen Schautafeln hatte er dort das Tscheber Leben in vielen Facetten veranschaulicht dargestellt. Der einzige Ortsplan, den wir von Tscheb haben, wurde von Josef Seider mit viel Mühe und Sorgfalt gezeichnet und coloriert. Ihm ist für dieses schöne Dokument nicht genug zu danken.

Sicherlich war auch so manches Mal für seine Aktivitäten das besondere Verständnis seitens seiner Ehefrau Christel gefragt. Des Öfteren hat er nachts bis 2.00 Uhr oder 3.00 Uhr Zeichnungen und Skizzen über Tscheb erstellt. Sprach seine Frau ihn dann an, doch endlich schlafen zu gehen, antwortete er: „Verstehe mich bitte, ich bin halt ein Tscheber Buh!“

Ja, Josef war mit dem Herzen immer ein „Tscheber Buh“ geblieben. Seine „Tscheber Arbeit“ hat er stets aus großer Verbundenheit zur alten Heimat eingebracht. In Sindelfingen, im Haus der Donauschwaben, hängt neben einem Modell einer Donaumühle ein Gemälde einer solchen Mühle, das er gemalt und dem Haus der Donauschwaben gestiftet hat.

Nach welchem Motto er seine Welt, die bei ihm als 25jährigem, beinamputierten jungen Mann zusammengebrochen war, wieder aufgebaut hat, beschrieb er einmal mit diesen Worten:

Wer Musik kennt und liebt, hat Sonne im Herzen.
Wer Humor hat, versteht auch zu scherzen.
Wer die Not kennt, kann Geduld ertragen.
Wer Mut hat, wird niemals verzagen.
Wohl den Menschen, denen Gott all’ das gegeben,
sie kommen bestimmt leichter durchs Leben.
Doch eines sollte man nicht vergessen:
Was nützt mir Fleiß und Wissensgeist,
wenn ich nicht weiß, was Menschsein heißt!