von Ellen Schwindt geb. Benning und Katharina Benning

Mit Vorfreude machten meine Schwester, Katharina Benning und ich, Ellen Schwindt geb. Benning, uns am Pfingstsamstag, den 14. Mai 2016, auf den Weg zum alljährlichen Tscheber Heimattreffen nach Reutlingen-Orschelhagen. Unsere Mutter hatten wir früher regelmäßig zu diesem Ereignis gefahren – so lang es ihr gesundheitlich möglich war. Nun fuhren wir allein und bereits zum dritten Mal – nach dem Tode unserer Mutter im Jahre 2006 – zu den Tschebern.

Leider war es uns durch die längere Anreise an diesem Morgen nicht möglich, an der traditionsgemäß stattfindenden Messe in der St. Andreas-Kirche in Reutlingen-Orschelhagen und dem Besuch auf dem Friedhof Römerschanze, am Gedenkstein der Tscheber, teilzunehmen.

Als die Tscheber, deren Angehörige und Gäste sich im Anschluss nach und nach im nahen Austragungslokal „Schwarz-Weiß“ einfanden, stießen auch wir zu der Tscheber Gemeinschaft. Beim Betreten des Saales übergab Hans Moritz, München, jedem Besucher 1 Flasche Pivo-Bier aus Celarevo. Sponsor des Gerstensaftes war wiederholt Duschko Golonja, der den weiten Weg aus der alten Heimat nicht scheute, um wieder an diesem Tag mit den Tschebern ihr Treffen zu feiern.

Roland Groh, der 1. Vorsitzender der H.O.G. Tscheb begrüßte humorvoll die Anwesenden und bedankte sich herzlich für die Teilnahme. Besonders brachte er seine Freude darüber zum Ausdruck, dass etliche Tscheber auch im hohen Alter mit ihren Angehörigen noch den Weg nach Reutlingen fanden. Dann übermittelte er die bei ihm eingegangenen Grüße aus Kanada und Serbien sowie der Tscheber aus Deutschland, die alters- und krankheitsbedingt nicht mehr zum Treffen kommen können. Ein herzlicher Dank ging sodann an Duschko Golonja für sein Kommen und seine Verbundenheit zu den Tschebern sowie das Pivo- Biersponsering. 

Um die Mittagszeit wurde auch dieses Jahr wieder Tscheber Essen serviert: Supp‘ und Fleisch, Krensoß‘ und Grumbiere, was allseits mundete.

Schon bald war eine lebendige Unterhaltung an den Tischen zu sehen und zu hören. Roland Groh hatte einige „Rollaps“ (beschriftete PVC-Tafeln) aus der beeindruckenden Wanderausstellung zum Thema Vertreibung von der Donaudeutschen Landsmannschaft Speyer kostenlos leihen und aufstellen können, die viel Interesse fanden.  Elfriede und Konrad Korol arrangierten einen Ausstellungstisch mit alten Zeitungen u.a.m. sowie Gemälden von Josef Seider. Auch das schöne Gemälde des Tscheber Gemeindehauses, das als Geschenk von der Gemeinde Celarevo anlässlich des Besuches der Tscheber im Jahre 2009 der H.O.G. übergeben wurde, fand – wie alljährlich – seine Bewunderer.

Zur Freude aller Anwesenden traten auch in diesem Jahr wieder die Donauschwäbischen Tänzerinnen und Tänzer der Gomaringer Tanzgruppe in ihren wunderschönen Trachten mit ihren temperamentvollen Donauschwäbischen Tänzen auf. 

Bevor Roland Groh nach einiger Zeit die Ehrung der Altersjubilare (ab 80 Jahre) vornahm, wurde Kaffee und ein reichhaltiges Kuchenbuffett mit selbstgebackenen Torten und Schnitten nach Tscheber Art angeboten. Den guten Bäckerinnen sei hiermit gedankt. 

Herr Andreas Müller und Herr Merkle, der 2. Vorsitzende der Tscheber, unterhielten die Anwesenden mit einem längeren amüsanten, jedoch auch „verwirrenden“ Dialog über Die Staatsbürgerschaft bzw. über die Registrierung des Tscheber Flüchtlings Franz Mayer im Jahre 1954 in einem Amtszimmer in Reutlingen.  Gegen 17.00 Uhr begannen sich die ersten Besucher mit vielen guten Wünschen, vor allem für Gesundheit, zu verabschieden.  Für uns Schwestern, die wir in Deutschland geboren sind, war es wieder einmal mehr interessant, einiges von früher aus dem Tscheber Leben zu erfahren. So manches kennen wir aus Erzählungen unserer Mama (Hohle Nanschi) und Oma (Hohl Leni geb. Hubert). Das Treffen ist für uns in der Zwischenzeit ein Stück Mama geworden. Es hält die Erinnerung an ihre Herkunft wach. Danke an die Tscheber für die wertvollen Gespräche.

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