So hodds dem Roland sei Großmodder gsaggt!


A:
abumbre: anstoßen
agfress: verärgert
Agrassel: Stachelbeeren
agfrett: sich abmühen
a Gfriss: ein böses Gesicht machen
aschnarze: jemand grob anreden, anschnauzen
astubbe: anstoßen
abandln: Kontaktaufnahme zwecks eines Liebesverhältnisses
abicke: eine runterhauen (Ohrfeige)
abgwichst: schlau, verschlagen
abzuzzeln: mit heftigen Saugbewegungen ablecken
Aggazzebam: Akazie, Robinie
Agrasel: Stachelbeere
Andigrischt: Antichrist (Schimpfwort: Du wiedicher Andigrischt)
agehn: auf die Nerven gehen
arretiere: festmachen
arschlings: rückwärts, verkehrt
ausgfress: dickleibig
ausgschiss: jemandes Gunst verspielt haben
ausstaffiere: jemand ausstatten
Augeglas: Brille


B:
Babblohn: Zudecke
Backsimbl: Brotkorb
Bagaasch: Lumpenpack
bähen: rösten
Balwierer: Friseur
Basmek: eine Ungeschicklichkeit begangen
Bassama negit: ein Schimpfwort
Batze: einen Haufen, eine Menge (viel)
Bazi: durchtriebener Kerl
Bettjar: des hoscht awer gut hi gedeixelt
Beidl: Beutel, Tasche
Bettschar, Bettjar: Spitzbub
bettseije: angeln
bigge: kleben, etwas aufkleben
Biechl: ein kleines Buch
Binkel: Bündel, das durch ein Tuch zusammengehalten wird
bische: brunse, seuche: pinkeln, zur Toilette gehen
Bittdanka: einer der immer unterwegs ist, nie zu Hause anzutreffen
Blechschädel: infolge von Weinkonsum beschwerter Kopf
blooßfiesich: nackte Füße
blooßkoppich: ohne Kopfbedeckung
Bojazzl: Kasper
Bozemann: Strohpuppe im Freien zur Abschreckung der Vögel (wegen Saat)
brunse: urinieren
brutschle: auf dem Herd langsam dahinbraten, leise, undeutlich reden
bsoff: betrunken
Bumbernuss: sehr harte Nusssorte
Bummerannsche: Orangen
Bunda: langer dicker Schafspelzumhang (Mantel)
Buschtur: Gestalt, Körperform
Bussam: die weibliche Brust, Busen
Bussl: Kuss, Küsschen
Busserl: kleines häufchenförmiges Gebäck
bussle: viele kleine Küsschen geben
Butze: Apfelkernstück (Rest vom Apfel)
Bippe: Hahnen für das Weinfass
Botzemann: Stoffpuppe im Freien gegen Vögel
Backsimpl: Form zum Backen für Brot


D:
Die Bach: kleine Backwaren wie Kipfel, Semmel, mürbe Brezeln
Die Halt: die Clique, Gemeinschaft, Gesellschaft
damelang: einen Daumen lang, alle Augenblicke
damisch: dumm, trottelhaft benommen
Deixl: Führungsstange von einem Leiterwagen
deixle: etwas zu Wege bringen “des hoscht awwer guud higedeixelt”
dem Dag die Auge ausbrenne: Aussage wenn man tagsüber das Licht brennen läßt
Du wiedicher Andichrischt: Du wütender Antichrist
deschparad: verzweifelt, außer sich
detsch ma net?: liebevolle Bitte, würdest Du mir helfen?
Duschanker: ein Bekleidungsstück zum Umhängen
Duddelhalter: Büstenhalter
Duddle: Busen


E:
Engschter: Angst
ko Engschter: keine Angst
Eppel: Äpfel
gudi Eppel: gute Äpfel
eschtemire: Ehren, anerkennen
Esszeich: Essbesteck
Essgschärr: Teller, Tassen, Schalen


Tschewrische Zahle
Neinzehnhunnertsiwwenunnzwanzich – Haben Sie verstanden, was das heißt? Des is schwowisch und heißt 1927! Die Zahlen in Tscheber Mundart oder „die Zahlen uff schwowisch,so wie dem Roland (Groh) sei Großmodder gredd hot“:

0 = Null
1 = ons, onser, oni,
2 = zwo
3 = drei
4 = viri
5 = finnfi
6 = sexi
7 = siwenni
8 = achti
9 = neini
10 = zehni
11 = elfi
12 = zwelfi
13 = dreizehni
14 = verzehni
15 = fuffzehni
16 = sechzehni
17 = sibbzehni
18 = achtzehni
19 = neinzehni
20 = zwonzich
21 = onunzwanzich
22 = zwounzwonzich
23 = dreiunzwonzich
24 = vierunzwanzich
30 = dreissich
40 = verrzich
50 = fuffzich
60 = sechzich
70 = sibzich, siwezich
80 = achzich
90 = neinzich
100 = hunnert


G:
gaubse: dazwischenreden
gaunsche: schaukeln
gegriwwelt: gegrübelt
Gfriss: Gesicht
gierich: gierig
Girrjäschl: im Lohn fahrender Kutscher
Gittsching: größerer Familienverband, Verwandtschaft
glei gläng ich Dir oni: gleich hau ich Dir eine runter
glänge: ohrfeigen “glei gläng ich dir oni”
glewescht: verschwenderisch
gnängre: vor sich hin jammern, kritisch sein
Goodels Nudel: Nudeln von der Patin, die der Familie das Essen gebracht hat
Gobbilla: großes, etwas schlaksiges Mädchen im Alter von ca. 15-17 Jahren
Gosch: Mund
gsotz: gesessen
Ich bin ufm Schtuhl gsotz: Ich bin auf dem Stuhl gesessen
Gutzer: Tintenfleck, oder verschmierter Buchstabe
gleiche: ähneln
gschmiert dvu gang: unauffällig davongegangen, weggeschlichen, bgehauen
Gopolla: dünnes, großes Mädchen zwischen 14-17 Jahren


H:
Herrnkäschtl: Kopf (Hirnkästchen)
Hemmerlunger: Hemdenmatz
hosch du satt?: Bist du satt?
hosch dus satt? Reicht es dir jetzt? Ist es dir genug?
Hackl: kleines Beil
Hannajoo! natürlich, selbstverständlich, freilich!


I:
iwer habs Pauschale


K:
Koschtplatz: Kostplatz = Unterkunft bei Leuten, die gegen Geld und Naturalien bereit waren, ein Kind, das zur höheren Schule ging, zu verpflegen/verköstigen
Kraxe: Rückentrage (Weidenkorb), in der „die Bach“ sonntags zum Straßenverkauf auf dem Fahrrad oder zu Fuß transportiert wurde


L:
lottrich: wackelig, tappsich
Leiwl: Leibchen


M:
maturiert: Abitur abgelegt
Mulder: ausgehöhlter Baumstamm aus Pappelholz, in dem man Wäsche wusch
Muschgadel: Geranien
Macherlohn: Nählohn


N:
nasannt: na also, jetzt doch


O:
O Maulvoll: ein kleiner Essensrest
Ohrhengl: Ohrringe (Ohrgehänge)
Olehr gewwe: Anleitung (Anlehre) geben, Vorschrift machen, hat sich
„danach“ zu richten


P:
pressiert: eilt
Pähbl: Hupe, damit machte Backwarenausträger auf die „Bach“ aufmerksam im Straßenverkauf
pähbln: hupend auf sich aufmerksam machen


R:
Riwiesel: rote Johannisbeeren
Rechl: kleiner Rechen


S:
Schaluppen: ein altes, baufälliges Haus
schdutzkoppich: stur, eigensinnig
Schpauhz: Spucke
schpauhze: spucken
Schaluppen: ein altes Haus
Schlose: Hagelkörner
Schoas: Furz
sellmohl: damals
Schreibbiechl: Geldbeutel, Notizheft
Schammerli: Fußbänkchen
Stickl (spiele): ein Stück(chen), ein Musikstück spielen


T:
Tschabodl: Rüschen am unteren Saum vom Rock oder an den Mädchenunterhosen
Tschninakl: Ruderboot
Traubenklotz: ein Henkel Trauben
trule, sich vertrule: kleckern. sich verkleckern


U:
Ummarge: Gurken


V:
verhoppast = verpasst, vergessen


W:
wiescht: schaue unfreundlich schauen


Z:
Ziweewe: Rosinen
zwickkeppich: stur, eigensinnig
Zeich: Hefe